Geschichte   


Das "Lebendige Museum"

 

Die Geschichte des Lebendigen Museums ist untrennbar mit dem Verein zur Erhaltung historischer Landmaschinen und Traktoren e.V. (VEHLT) verknüpft, der im Jahre 1989 in Odershausen gegründet wurde. In diesem Jahr wurden von Vereinsmitgliedern mit Genehmigung unter anderem die alte Dreschmaschine auf dem Gelände und andere Geräte im Gebäude der damaligen Raiffeisen-Kasse (Marburger Straße 8) untergestellt, weil noch keine anderen Aufbewahrungsmöglichkeiten zur Verfügung standen. Erst 1991 gelang es dem Verein, eine alte Scheune auf dem Grundstück Wildunger Straße 3, mitten im Ort, nahe der Kirche anzukaufen.

 


Bei dieser Scheune handelte es sich um einen Teil von Meyers Bauernhof, der damals aus einem Wohnhaus, einem Kuh- und Schweinestall, einem Silo, zwei Garagen und eben dieser Scheune bestand. Familie Meyer kam ursprünglich aus Kleinern und lebte in vier Generationen auf diesem Hof. Die letzten von ihnen, Karl und Erna Meyer, betrieben hier eine Landwirtschaft mit 65 Morgen Land (1 Morgen = ¼ Hektar = 25 Ar = 2500 m²) bis zum Jahr 1974. Die Scheune aus dem Jahr 1741 ist das älteste Gebäude des Ortes. Stall und Wohnhaus wurden 1966/1967 im Rahmen der Althofsanierung erneuert.

Zu Beginn gab es größere Probleme mit den Eigentumsverhältnissen, da das eingetragene Geh- und Fahrrecht über das Meyersche Grundstück und die verstreuten Gebäudeteile die Nutzung der Scheune als Museum verhinderten. Eine Grundstücksteilung war ohne Weiteres nicht möglich und die Stadt Bad Wildungen hatte große Vorbehalte, den Verein finanziell bei dem Aufbau eines Museums zu unterstützen.

Erst 1993/1994 gelang es, die Grundstücksfragen zu klären. Das Wohnhaus und der dahinterliegende Garten (rechts), der Kuh- und Schweinestall (Mitte) und die beiden Garagen (im Gebäudeteil vorne an der Wildunger Straße) verblieben bei Meyers, die Scheune und das alte ehemalige Silo gingen an den Verein.

Im Jahre 1991 erwarb der Verein zur Erhaltung historischer Landmaschinen und Traktoren e.V. Odershausen zunächst die Meyersche Scheune. Diese wurde dann von der Stadt Bad Wildungen aufwändig saniert, unter anderem wurden neue Decken eingezogen. Zur Finanzierung kamen Zuschüsse vom Land Hessen und der EU (Leaders-Programm) zur Förderung der Region Kellerwald. Die Kosten für die Sanierung der beiden Scheunen und der Gebäude beliefen sich auf fast eine Million Euro. Darin sind auch die Eigenleistungen der Vereinsmitglieder in ganz erheblichem Umfang mit enthalten.

1996/1997 gingen dann der größte Teil des Kuh- und Schweinestalles und auch die Garagen an den Verein über. Die neue Grundstücksgrenze sieht man unten im Lageplan sehr deutlich. Das ehemalige Silo, das noch aus der Zeit der Althofsanierung stammt, ist als Kreis auf dem Plan zu sehen.


  

Auf dem aktuellen Lageplan oben ist gut zu erkennen, wie das mittlerweile recht große Anwesen des Museums auf dem Gelände zwischen dem Kaltebornsbach und der Wildunger Straße angeordnet ist. Links der roten Linie im Lageplan liegt Debes Scheune, rechts davon Meyers Scheune. Im hinteren Teil der Gebäude besteht zwischen beiden eine Verbindung. Das alte Silo ist als Kreis sichtbar. Der Kaltebornsbach fließt malerisch direkt hinter dem Museum vorbei.

In den Jahren 1996 und 1997 wurden die Museumsgebäude von der Stadt Bad Wildungen und dem Verein aufwändig saniert, unter anderem wurden neue Decken eingezogen. Zur Finanzierung kamen Zuschüsse vom Land Hessen und der EU (Leaders-Programm) zur Förderung der Region Kellerwald. Die Kosten für die Sanierung der Gebäude beliefen sich auf fast eine Million Euro. Darin sind auch die Eigenleistungen der Vereinsmitglieder in ganz erheblichem Umfang mit enthalten.

Debes Hof ist einer der ältesten Bauernhöfe des Ortes und war über 200 Jahre in Familienbesitz. Früher war dem Hof ein Mühlenbetrieb angegliedert, der direkt an dem durch Odershausen fließenden Kaltebornsbach lag. Der Museumsverein hat sich zum Ziel gesetzt, bei passender Gelegenheit und bei sichergestellter Finanzierung die alte Wassermühle wieder in ihrer ursprünglichen Form herzustellen und aufzubauen.

Debes Scheune, die bereits 1758 in alten Aufzeichnungen erwähnt wird, gehörte also zu Debes Hof, der direkt an den Meyerschen Hof angrenzte. Der Museumsverein, der Debes Scheune zuerst nur angemietet hatte, kaufte sie im Jahr 2000 dank großzügiger finanzieller Unterstützung der Stadt und schlug sie auf diese Weise den bisherigen Museumsgebäuden hinzu.

  
Heute ist die Scheune (hier die Westansicht) über die Wildunger Straße und Debes Hoffläche zugänglich, denn der Museumsverein besitzt das Geh- und Fahrrecht.


Hier sehen Sie den Hof und das Museum von Nord-Osten, von Meyers Wohnhaus aus. Das alte Silo ist vor den Gebäuden stehend nur gestrichelt dargestellt, damit die Fassade davon in der Zeichnung nicht verdeckt wird. Das Dach des Silos erscheint als gestricheltes Dreieck. Die Wildunger Straße verläuft (nicht sichtbar) auf der linken Seite des Bildes von vorne nach hinten in die Zeichenebene hinein.


Hier sehen Sie den Hof und das Museum von Nord-Westen, vom Helenental und dem Kaltebornsbach aus. Die Wildunger Straße verläuft (nicht sichtbar) im Hintergrund des Bildes auf der Rückseite der Gebäude von links nach rechts.


Das alte Silo, das zuerst abgerissen werden sollte, wurde dann aber nach Protesten von Gernot Guhde doch stehen gelassen. Es wurde mit einem Metalldach versehen und später sogar ausgebaut. Heute befindet sich darin im Erdgeschoss eine WC-Anlage für die Gäste. Darüber liegt eine kleine Schusterwerkstatt, die über den ersten Stock von Debes Scheune über eine kleine Verbindungstreppe aus Metall auch besichtigt werden kann.

 
Das alte Silo, das so wunderschön von wildem Wein berankt auf dem Museumshof steht, ist zum ganz besonderen Wahrzeichen für unser "Lebendiges Museum" geworden.